Historie

 

Es gibt zahlreiche Motivationen, Pferde zu züchten. Und es gibt viele Gründe, arabische Vollblüter zu züchten. Es kann aber auch einfach ein Kindertraum sein, der einen Menschen nie mehr los lässt. Die Verwirklichung erscheint manchem unvernünftig und erfordert mitunter Mühe, Verzicht und Hartnäckigkeit. 

Aber das ganze Leben besteht aus Träumen, und wer aufhört, an seine Träume zu glauben, der verliert den Glauben an das Leben

(Paulo Coelho „Der Alchimist“ 1996).

Der Wunsch, arabische Pferde zu züchten entstand mit dem Kauf eines Pferdebuches an einem Berliner Kiosk. Es war „Blitz der schwarze Hengst“, der mit seinem sanften Wesen wie der Wind in mein Leben galoppierte und dort mit unvergleichlicher Ausdauer verharrt. Spätestens nach dem zweiten Teil stand fest, dass ich eines Tages arabische Wüstenpferde züchten wollte, die genauso menschenbezogen, hart, ausdauernd, schnell und schön sein sollten wie „Blitz“. Natürlich sollten sie auch schwarz sein.

Als Studentin erwarb ich endlich die schwarze, ägyptisch-tunesisch gezogene Jungstute Ghaliya - die Teure, die Kostbare - von Familie Loba aus Berlin.  Um aus ihr ein Fohlen zu ziehen, fehlte in dieser Zeit das Geld, weshalb ich sie zunächst als Reitpferd ausbildete und später im Distanzsport ritt.

Ghaliya beendete sowohl die Zuchtstutenprüfung als auch die Stutenleistungsprüfung über Distanzritte mit über 500 km in der Wertung.  Sie war in meinen Augen wie der „Schwarze Hengst“ - menschenbezogen, hart, ausdauernd, schnell und schön. Sechs Jahre nachdem ich sie gekauft hatte, sollte sie endlich das erste Mal gedeckt werden.

Drei Wochen vor dem Decktermin brach sie sich nachts in ihrer großen Box das Genick.

Im Gedenken an diese wunderbare Stute trägt unsere Zucht heute den Namen der Teuren, der Kostbaren – Al Ghaliya.

Nach kurzen Überlegungen stand fest, dass ich mit einer jungen Stute von vorn anfangen wollte. So erwarb ich wenige Monate später die polnisch-ögyptische Jährlingsstute Black Ibna von Familie Wunsch aus Altenburg. Sofort überzeugend waren ihr liebenswertes Wesen, ihr hübsches, trockenes Gesicht und ihr kräftiges Gebäude. Ibna entwickelte sich zu einer nervenstarken, arbeitswilligen und überaus intelligenten Stute , die bereits dreijährig als Leitstute die Führung ihrer kleinen Herde übernahm. Leider verstarb Ibna bei der Geburt ihres 5. Fohlens. Ibna hinterließ uns ein Prämienfohlen und eine prämierte Tochter.

Ihre Tochter Israa Al Ghaliya ist nun das Standbein unserer kleinen Zucht. Sie ist Prämienstute, die bereits über 700 km km auf Distanzen in der Wertung gelaufen ist. Israas Tochter Ismah Al Ghaliya und wiederum deren Tocher Isfani Al Ghaliya führen das Erbe weiter.